Waldkindergarten

Die Eichhörnchenbande


Wir sind ein kleiner Kindergarten mit nur einer Gruppe. Unser Bauwagen steht mitten in der Natur und von hier aus entedecken wir jeden Tag wieder etwas neues!

Uns bleibt immer genügend Zeit zum Forschen, Entdecken, Staunen, Malen, Basteln oder Bücher lesen - und natürlich zum Kind sein!


Unser Waldteam


Unsere Team besteht aus vier hochmotivierten pädagogischen Fachkräften, die tatkräftig von unseren SEJ & FSJ PraktikantInnen unterstützt werden.

Ein Tag bei uns im Wald


Zwischen 8:00 und 8:30 Uhr werden die Kinder von den Eltern an unseren Bauwagen gebracht und von den Erzieherinnen begrüßt. Es ist Zeit für den kurzen Austausch von Informationen, danach verabschieden die Eltern ihre Kinder.

Wenn um
8:30 Uhr die kleine Flöte erklingt, kommen alle Sammler (Kinder von 3-4 Jahren), Forscher (4-5 Jahre) und großen Entdecker (5-6 Jahre) in den Morgenkreis gelaufen. Wir singen gemeinsam unser Begrüßungslied, der Zähldienst zählt die Kinder. Sind alle da, fehlt jemand, wie viele und wer? Dann ist Zeit zum Erzählen oder für ein Spiel im Kreis. Wir besprechen, ob wir heute z. B. zum Steilhang, zur Geldwäsche, oder zur Krautsuppe gehen. Manchmal bleiben wir auch lieber am Bauwagen und hämmern, feilen und sägen in unserer Werkstatt, garteln in unserem Hochbeet oder wollen bei starkem Regen lieber im Trockenen frühstücken. Besondere Aktionen werden noch besprochen,( Basteln der Muttertagsgeschenke mit Naturmaterialien und Schleifenband, die Schnitzregeln mit den Forschern üben, Harz sammeln für unseren Vorrat...) und dann geht's los!

Mit geschulterten Rucksäcken und Handwagen laufen wir erst zur Waldwegkreuzung und dann zu unseren anderen Treffpunkten, wie Insel, großer Ahorn oder Steinhaufen, an denen sich alle immer wieder sammeln. Manchmal hält schon der Weg so viele Überraschungen für uns bereit (ein umgestürzter Baum muss erklettert werden...eine Blindschleiche sonnt sich mitten auf dem Weg...), so dass wir erst spät (oder auch gar nicht) an unserem Zielort ankommen.

Die Rucksäcke werden an die Bäume gehängt und nun ist Zeit für das freie Spiel. Je nach Lust und Bedürfnis rutschen die Kinder die Hügel herunter und klettern mit Hilfe der Baumwurzeln wieder rauf. Einige erobern einen Weidenbaum und wippen auf dem umgebrochenen Stamm, jemand findet einen Käfer und schaut in unserem Waldbuch, was für einer es ist, andere sägen an einer umgestürzten Fichte die Äste ab, um damit eine Höhle zu bauen. Ein Stock wird zum Anker, Ruder oder zum Pferd. Mit einem Farnwedel kann man eine Mütze verschönern oder auf dem Schiff viel Wind machen. Unsere Aufgabe ist es, die Kinder zu beobachten, zu unterstützen und zu begleiten. An manchen Tagen machen wir ein kreatives vorbereitetes Angebot oder entwickeln das Spiel der Kinder spontan mit ihnen weiter. In diese Zeit fällt auch die Vorschularbeit, die ein- bis dreimal wöchentlich stattfindet.

Zwischen
10:00 und 10:30 Uhr ist es Zeit für unser gemeinsames Frühstück. Mit einem Ruflied zum Händewaschen kommen alle Kinder gelaufen und stellen sich nebeneinander auf. Ein Erzieher gießt Wasser in die Handschalen, der Händewaschdienst verteilt die Lavaerde und reicht das Handtuch. Am vorher ausgemachten Platz setzen die Kinder sich auf ihre Sitzkissen und breiten ihre Brotzeit und Getränke vor sich aus. Mit einem Lied oder einem gemeinsamen Spruch wünschen wir uns einen guten Appetit. Wir alle genießen die Stille, hören nur auf die Waldgeräusche oder beobachten ein Tier, das sich ganz nah herangetraut hat. Wir erzählen leise miteinander. Bei milder Witterung liest ein Erzieher ein Buch vor.

Bis zur
ersten Abholzeit um 12:30 Uhr spielen die Kinder weiter, oder beenden angefangene Arbeiten. In unserem gemeinsamen Abschlusskreis um ca. 12:00 Uhr lassen wir unseren Tag noch einmal Revue passieren und verabschieden uns voneinander mit unserem Reisesegen "Unser Kreis, der sei offen".

Eine Erzieherin bringt die ersten Kinder zurück zum Bauwagen, an dem sie von den Eltern schon erwartet werden. Die übrigen Kinder finden sich schnell in neuen Spielgruppen zusammen und verbringen die Zeit
bis um 13:30 Uhr noch im Wald.


Vorschule im Wald - Vorbereitung auf die Schule


In der Minivorschule erarbeiten sich die 5 -6 jährigen "Entdecker" kurz (10 bis 15 Minuten), spielerisch und mit direktem Bezug zur Waldumgebung den Zahlenraum und die Sprache. Diese immer wiederkehrenden Einheiten geben den Kindern die Chance, ihr Wissen kontinuierlich zu erweitern und bereits Vorhandenes einzubringen.

 

Einmal wöchentlich findet eine intensivere Vorschularbeit statt (... eine neue Maltechnik wird ausprobiert, wir lernen, die Schleife zu binden, naturwissenschaftliche Experimente bieten spannende Momente) oder es wird an einem Projekt gearbeitet, z. B. beschäftigen wir uns intensiv mit dem Hollerbusch, kochen Blütensirup, basteln uns Perlen, Pusterohre oder Murmelbahnen aus dem Holz.

 

Diese altersentsprechende Förderung nimmt (je nach Angebot) die Zeit bis zur Brotzeit ein. Die Konzentration und Ausdauer sind dem Alter der Vorschulkinder angepasst. Dabei ist uns die Anleitung und Begleitung der Kinder im gezielten Angebot ebenso wichtig, wie die genaue Beobachtung der Entwicklung in Bezug auf die Schulvorbereitung und Schulreife.

 

Wie gut Waldkinder im Vergleich zu Kindern in Hauskindergärten auf die Schule vorbereitet werden, hat Peter Häfner in seiner Dissertation untersucht.

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